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in Rerik

Die Verbotene Insel Wustrow, über Jahrzehnte militärisches Sperr- und heute Naturschutzgebiet, ist auf Führungen zu erkunden: zu Fuß oder per Planwagen (Informationen in der Touristeninformation). Für einen ersten Blick am Strand Richtung Westen bis zu dem großen Zaun gehen, der weit ins Meer reicht und die Halbinsel vom Badeort trennt. Dahinter erkennt man Reste der Gartenstadt, die Reformarchitekt Heinrich Tessenow einst für die Flakartillerieschule entwarf.

Den Kirchturm – wegen seiner quadratischen Form auch Bischofsmütze genannt – sieht man schon von weitem. Fischern diente er lange als Orientierung. Sonst macht die Kirche von außen nicht viel her. Dafür innen umso mehr. Besonders beeindruckend: die farbenprächtigen Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert und die Empore der Loge beim Altar. Der Altar, die Kanzel und der Taufengel stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Nur wenige Treppenstufen führen auf diese kleine Erhöhung direkt neben der Seebrücke. Oben gibt es einen herrlichen Blick über den Hafen, das Salzhaff, den Strand und das Meer. Früher lag die Schmiede auf dieser Anhöhe – und gab ihr ihren Namen. Apropos: Der Ort hieß damals Alt Gaarz – was soviel heißt wie „alte Burg“. Die gab es hier tatsächlich mal, aber das ist lange her.

Sie gehören zu den ältesten menschlichen Bauwerken, die heute noch erhalten sind: Die Großsteingräber, auch Hünengräber genannt, gebaut zwischen 3500 und 2900 v.Chr. In Rerik und Umgebung gibt es gleich acht davon zu bestaunen. Von Mai bis September werden immer donnerstags Führungen zu den Großsteingräbern angeboten. Sonderführungen können zusätzlich in der Kurverwaltung angemeldet werden.

Weithin sichtbar steht der Buk in der Landschaft: Mit 95,3 Metern Feuerhöhe birgt er das höchste Leuchtfeuer der Ostseeküste, noch vor dem Leuchtturm auf Hiddensee. Dabei ist der Buk selbst mit seinen knapp 21 Metern einer der kleinsten deutschen Leuchttürme an der Küste, der Berg unter seinem Fundament bringt ihn so groß raus. Nach 55 Stufen gibt es einen perfekten Weitblick.

Südlich von Rerik erstreckt sich das Salzhaff bis zur Insel Poel, das man auf Bootstouren erkunden kann. Das flache Gewässer eignet sich außerdem als Einstiegsrevier für Segler und Surfer. Der Salzgehalt des Brackwassers der Salzhaffregion beträgt 12 Promille. Über eine 9 Meter tiefe Rinne zwischen Kieler Ort und dem Boiensdorfer Werder wird Wasser mit der Ostsee getauscht. Süßwasser wird nur wenig zugeführt. Daher der Name Salzhaff – und die besondere Tier- und Pflanzenwelt.